Bereits in der Schwangerschaft machen sich viele Frauen Gedanken darüber, wie das mit dem Stillen funktionieren wird. Wir wollen euch deshalb das Wichtigste zum Stillen, Muttermilch und der Flasche erklären – damit ihr beruhigt und bestens vorbereitet ins Abenteuer Baby starten könnt.
Die Weltgesundheitsorganisation ( WHO ) empfiehlt, Säuglinge in den ersten sechs Monaten ausschließlich zu stillen. Auch die Nationale Stillkommission (NSK) vertritt die Auffassung, dass ausschließliches Stillen in den ersten sechs Monaten für die Mehrzahl der Säuglinge die ausreichende Ernährung ist.
Viele Frauen setzten hohe Erwartungen an die Zeit nach der Geburt.
Da werden meist haufenweise Bücher und Web-Artikel gelesen. Accessoires in Hülle und Fülle gekauft nur damit "Frau" sich ja vorbereitet fühlt. Genau so ging es zumindest mir.
Ich hatte so eine klare Vorstellung wie es zu laufen hat! Ich dachte ich bin perfekt vorbereitet.
Und dann... Da war er, dieser kleine Mann. Nach 23 Stunden Geburt, ich völlig entkräftet und unendlich müde. Überwältigt von Glücksgefühlen! Dann kam mein Perfektionismus voll zum Einsatz. Jetzt sollte alles So und So laufen.
Aber nein.... Mein Sohn hatte da schon seinen eigenen Kopf.
Ich merkte ziemlich schnell, meine gesteckten Erwartungen waren viel viel zu hoch!
Genau wie mir geht es jedes Jahr vielen vielen frisch gebackenen Mamas! Sie überfordern sich direkt am Start.
Durch den selbst gemachten Druck wie etwas zu laufen hat, und von den gut gemeinten Ratschlägen der "Spezialisten" im Freundes- und Verwandtenkreis mal ganz abgesehen.
Der innere Druck macht sich bemerkbar.
In diesem Blogbeitrag möchte ich nun 5 Tipps mit dir teilen, die dir helfen "den Druck rauszunehmen".
Zwar hat die Natur alle Grundvoraussetzungen zum Stillen geschaffen, das heißt aber nicht, dass es immer ganz einfach ist.
Selbstverständlich gibt es Mamas und Babys, da läuft es einfach, im wörtlichen Sinn. Bei manch anderen aber auch nicht. Und das ist auch normal und es bedeutet noch nicht das Ende vom Stillen oder der Muttermilch. Denn wie so vieles im Leben, muss auch das Stillen erst gelernt werden, sowohl von Mama, aber ganz besonders vom Baby.
Deshalb mein 1. Tipp für dich:
Lass deine Erwartungen wie es zu laufen hat los.
Lass deine hohen Ansprüche an dich los.
Du bist und wirst eine tolle Mama sein, egal wie das Stillen am Anfang klappt.
In der Regel sind Mama und Baby nach 2 bis 4 Wochen ein eingespieltes "Still-Team".
Mein 2. Tipp für dich!
Nimm die Hilfe deiner Hebamme oder einer Stillberaterin in Anspruch, wenn du das Gefühl hast, bei dir und deinem Kind läuft es noch nicht rund. Sie helfen mit vielen Tipps & Tricks bei Anlaufschwierigkeiten. Deine gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Kosten der Stillberatung, solange du dein Kind stillst.
Möchtest du gerne vorwiegend stillen, ist es am besten für dein Baby, wenn es das Trinken in den ersten drei, vier Wochen an deiner Brust lernt. Damit sich das Stillen zunächst einmal in Ruhe einspielen kann.
Mein 3. Tipp für dich!
Mit dem richtigen Equipment spricht nichts dagegen, deinem Baby auch bei Bedarf eine Flasche zu geben. Schließlich geht es darum, dass dein Baby bestens versorgt wird und du die Zeit zu zweit genießen kannst.
Lass dich hierzu vorher von deiner Hebamme oder Stillberaterin beraten und während dessen begleiten.
Mein 4. Tipp für dich!
Folgendes Equipment hat sich bewährt:
Brustwarzensalbe
Zu Beginn der Stillzeit bekommst Du schnell wunde Brustwarzen. Alles ist total empfindlich, weil sich die Brust erst auf das Stillen einstellen muss. Dein Baby nuckelt ständig, aber noch nicht richtig effizient, da kann in schlimmen Fällen auch schon mal Blut fließen und die Brustwarze schmerzen.
Abhilfe schafft eine Brustwarzensalbe – sie pflegt und beruhigt empfindliche Brustwarzen und muss vor dem Stillen nicht abgewaschen werden, da sie geschmacksneutral und ungefährlich für Dein Baby ist.
Bei den Stillprodukten ist die Firma Lansinoh ganz vorne dabei. Die Lansinoh HPA Lanolin Brustwarzensalbe ist sehr ergiebig und für ca. 7,- € absolut erschwinglich, da Du sie wahrscheinlich in Deiner Stillzeit nur ein einziges Mal kaufen musst. Die Salbe ist auch in gut sortierten Drogerien erhältlich.
Stillhütchen
Stillhütchen sind kleine Hilfsmittel, die Du nicht ohne Rücksprache mit Deiner Hebamme verwenden solltest. Sie sollen wunde Brustwarzen schützen und das Saugen erleichtern, beispielsweise bei Frühgeborenen.
Hat sich – bei zu langer oder falscher Verwendung – Dein Baby an das Stillhütchen gewöhnt, kann es zur Saugverwirrung kommen und es trinkt gar nicht mehr ohne Hütchen an Deiner Brust.
Ca. 8,- € das Paar kosten Dich die Medela Contact Brusthütchen. Besonders praktisch ist die Aufbewahrungsbox, sodass Du die Stillhütchen hygienisch verpacken kannst. Die optimale Größe besprichst Du am besten mit Deiner Hebamme. Sie zeigt Dir auch die richtige Nutzung und Tipps zum Stillen.
Stilltee oder -saft
Während der Stillzeit musst Du viel trinken, am besten Wasser oder Tee. Sehr gut eignen sich aber auch spezielle Stilltees oder -säfte. Sie sollen die Milchproduktion ankurbeln und Dich optimal mit Flüssigkeit versorgen.
Trinke so viel wie möglich, es reicht aber nach Deinem Durstgefühl. Reinprügeln ist nicht nötig, das stresst eher und wir alle wissen ja, dass Stress Gift fürs Stillen ist.
Stilltee kannst Du von vielen Marken in fast allen Drogerien und Supermärkten bekommen. Beispielsweise schmeckt der Weleda Stilltee sehr gut und versorgt Dich und Deine Milch rundherum mit allem, was Du brauchst. Die Zusammensetzung von Kümmel, Anis und Fenchel ist zudem noch wohltuend für Babys Bäuchlein – aber bitte nur über die Muttermilch. Für Babys gibt es extra Tee.
evtl. eine Milchpumpe
Ob Must-Have oder nicht, entscheidest alleine Du. Für manche Mamis ist eine Milchpumpe in vielerlei Hinsicht sinnvoll – die Milchproduktion muss angekurbelt werden, sie gehen wieder arbeiten, der Papa soll die nächste Baby-Nachtschicht übernehmen oder nur ein entspannender Besuch beim Frisör. Einfach vorher Milch abpumpen und schon kann auch die Oma ohne Sorgen deinerseits das Babysitting übernehmen. Benötigst Du aufgrund Deiner Milchproduktion eine Milchpumpe, bekommst Du sie kostenfrei vom Kinderarzt oder Gynäkologen verschrieben.
Die Medela Milchpumpen haben sich im Alltag bewährt und sind sogar häufig auf den Geburtsstationen im Krankenhaus zu finden. Kraftsparend ist die elektrische Milchpumpe Medela Swing, die Du mit Netzadapter oder Batterien überall mit hinnehmen kannst. Für ca. 140,- € eine Investition, die sich vor allem bei häufigem Abpumpen schnell lohnt.
Kein Problem, günstiger geht es auch! Dafür bedarf es aber Deiner Muskelkraft. Die Lansinoh Handmilchpumpe kostet ca. 45,- € und überzeugte viele Baby-Mamis beim gelegentlichen Abpumpen, was an den positiven Bewertungen eindeutig zu erkennen ist.
Stillkissen
Ein Stillkissen kannst Du vielfältig einsetzen und es erleichtert Dir das Stillen ungemein. Durch die stützende Wirkung des Kissens wird Dein Rücken entlastet und Du kannst diese Mama-Baby-Zeit ganz entspannt genießen. Neben dem Stillen eignet es sich auch noch super dazu, Dein Baby abzulegen und tagsüber mal gut zu betten. Du wirst sehen, Dein Baby genießt es, auf dem Stillkissen zu liegen und rundherum weich umschlossen zu sein.
Besonders beliebt sind die Stillkissen von Theraline und unsere miBaby-Mamis sind speziell vom Theraline Original überzeugt. Für ca. 45,- € bekommst Du ein Still- und Lagerungskissen, das kaum Wünsche offen lässt. Überzeuge Dich selbst und lies die Bewertungen der miBaby-Mamis.
Gut durchdacht und super geeignet für den Urlaub ist das Baby Wild aufblasbare Stillkissen. Klein zusammengefaltet passt es in jede Reisetasche, sodass Du im Urlaub nicht auf Dein Stillkissen verzichten musst. Es kostet Dich ebenfalls ca. 45,- €.
Still-BH
Am aller wichtigsten in der Stillzeit ist ein gut sitzender BH, am besten ein Still-BH. Diesen kannst Du vorne leicht öffnen und so Dein Baby schnell und unauffällig anlegen. Er sollte gut sitzen und nicht einengen, das kann die Milchproduktion hemmen. Am besten legst Du ihn Dir in den letzten Wochen der Schwangerschaft zu. Zu diesem Zeitpunkt hast Du in etwa Deine „Stillbrustgröße“ erreicht.
Besonders beliebt sind die Produkte von Anita Maternity. Bequeme und gut sitzende Still-BHs müssen gar nicht teuer sein, denn die Anita Maternity Still-BHs im Doppelpack gibt es bereits für ca. 40,- €. Eine Anschaffung, die sich lohnt und nach der Stillzeit kannst Du sie natürlich auch noch weiter tragen.
Sollte Dir das langweilige Design der Still-BHs nicht zusagen, gibt es beispielsweise mit dem Esprit Still-Bügel-BH auch noch Alternativen mit Spitze und Schleifen in eleganter Form.
Stilleinlagen
Lebensnotwendig, um Dich vor peinlichen, nassen Milchflecken auf Deinem Shirt zu bewahren, sind Stilleinlagen. Du legst sie einfach nach dem Stillen in den Cup Deines BHs und schon fangen sie ganz unauffällig tropfende Milchreste auf. Hier gibt es verschiedene Materialien – Einmaleinlagen, waschbare Wolle-Seide-Produkte und Silikoneinlagen, die wie eine zweite Haut sind – absolut unsichtbar und sogar unter dem Bikini geeignet.
Fast unschlagbar im Preis (3,50 € für 24 Stück) sind die Elanee Einmalstilleinlagen. Sie überzeugen vor allem, da ihr Rand sehr schmal ist und somit Diskretion, aber trotzdem Zuverlässigkeit versprechen. Du wechselst sie täglich aus und wirfst die benutzten Einlagen weg.
Waschbar und fürs Schwimmen geeignet sind die ARDO LilyPadz aus hautfreundlichem und atmungsaktivem Silikon. Sie haften auf Deiner Brust und lassen sich nach der Nutzung mit einer PH-hautneutralen Seife abwaschen und wiederverwenden.
für Stillen in der Öffentlichkeit:
Stillshirt
Ebenfalls dezent kannst Du mit einem Stillshirt stillen. Aber es ist nicht nur dezent, sondern auch praktisch und schützt Dich vor Kälte, da Du Dein gewöhnliches Shirt nicht hochziehen musst. Einfach oben den Ausschnitt aufklappen oder -knöpfen und schon kann es losgehen.
Das Esprit Longsleeve Stillshirt ist praktisch, sieht gut aus und kann sogar schon in der Schwangerschaft als Umstandsshirt getragen werden. Der tiefe V-Auschnitt und das integrierte Bustier halten alles dort, wo es hingehört und dank des Elastan-Anteils im Stoff ist das Shirt flexibel. Mit ca. 20,- € dazu noch sehr günstig.
Still-Tuch
Gerade als unsichere Erstlingsmama ist das Stillen in der Öffentlichkeit nicht unbedingt sehr angenehm. Klar ist Stillen an sich etwas ganz Natürliches und solange Du Dich selbst wohlfühlst, brauchst Du Dir auch keine größeren Gedanken machen. Oftmals willst Du aber vielleicht auch einfach nicht jedem Deine nackte Brust zeigen, was genauso normal ist.
Mit einem Still-Tuch kannst Du ganz dezent stillen, niemand wird etwas sehen können. Auch an viel frequentierten Plätzen kannst Du Dir und Deinem Kleinen so eine vertrauliche „Stillhöhle“ bilden, wenn Du das willst.
Das Lässig Allover Stilltuch legst Du zum Stillen einfach über Dein Kind, so ist es vor neugierigen Blicken geschützt. Nach der Stillzeit kannst Du es sogar noch als Schal oder Poncho weiterverwenden. Mit 30,- € eine Anschaffung für lange Zeit.
Hier findest du direkt die empfohlenen Mama- und Babyprodukte. Es wäre wunderbar, wenn du unsere Arbeit hier in diesem Blog unterstützen würdest und bei einem Kauf direkt über unsere Seite klicken würdest.
Vielen herzlichen Dank!
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Sandra Bentz
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